RBAC: klingt erstmal wie ein weiteres Buzzword aus dem Cloud-Kosmos.
Doch hinter „Role-Based Access Control“ verbirgt sich ein entscheidender Hebel für Ordnung, Sicherheit und Skalierbarkeit in deiner Azure-Umgebung.
In dieser Folge räumen Chris und Matthias mit Mythen auf, decken klassische Fehler auf und zeigen, wie du RBAC clever einsetzt.
Auch automatisiert per Code ;)
RBAC in Azure richtig nutzen: Die wichtigsten Tipps aus der Folge
1. Was ist Azure RBAC überhaupt?
RBAC steht für „Role-Based Access Control“. Der zentrale Gedanke: Nicht jeder darf alles – sondern genau das, was er oder sie wirklich braucht. Statt Einzelberechtigungen geht es darum, Rollen mit klar definierten Rechten zu vergeben. Der Vorteil? Das Prinzip „Least Privilege“ – also minimale Berechtigungen bei maximaler Kontrolle. Klingt simpel, braucht aber ein sauberes Konzept.
2. Die häufigsten Stolperfallen aus Kundenprojekten
Matthias bringt’s auf den Punkt:
„Zu breite Rollen auf zu hoher Ebene – das ist wie ein Generalschlüssel für alles.“
Wer z. B. einem Benutzer die Rolle Contributor auf Management-Group-Ebene gibt, öffnet Tür und Tor für Chaos. Statt sauberer Berechtigung gibt’s einen Wildwuchs, der spätestens beim Security Audit für Bauchweh sorgt.
3. Custom Roles als Schlüssel zur Klarheit
Azure bringt viele Rollen von Haus aus mit – doch oft sind die zu grob.
Du willst jemanden nur Backups managen lassen? Dann erstelle dir eine Custom Role, die nur Zugriff auf Microsoft.RecoveryServices/*
erlaubt. Damit hast du Kontrolle bis auf Action-Ebene – maßgeschneidert und sicher.
4. RBAC automatisieren mit Infrastructure as Code
RBAC gehört nicht ins Portal – sondern in den Code. Mit Terraform oder Bicep lässt sich jede Rollenzuweisung als azurerm_role_assignment
definieren. Das Ergebnis: versionierbar, nachvollziehbar, teamfähig. Besonders in wachsenden Umgebungen ein Muss.
5. Bonus-Tipp: Audit Logs aktivieren
Was wurde wann von wem gemacht? Wenn’s brennt, ist das oft die erste Frage – und mit aktivierten Audit Logs bekommst du auch eine Antwort. Logging ist kein Nice-to-have, sondern ein echtes Sicherheitsnetz.
6. Rollen, Scope und Security Principals
RBAC baut auf drei Säulen:
Security Principal – das Wer (User, Gruppe, Service Principal)
Role Definition – das Was (welche Aktionen sind erlaubt?)
Scope – das Wo (z. B. auf Subscription-, RG- oder Ressourcenebene)
Erst das Zusammenspiel dieser drei Ebenen erlaubt eine zielgerichtete und sichere Zuweisung.
Fazit & Empfehlung
RBAC ist kein Hexenwerk.
Aber auch kein Selbstläufer.
Wer Rollen nur per Bauchgefühl vergibt, schafft Schatten-IT. Wer sie bewusst definiert, schafft Ordnung.
Unsere Empfehlung:
Vergebt Rollen über Gruppen, nicht direkt an Personen.
Nutzt Custom Roles, wenn Standardrollen zu weit greifen.
Bildet so viel wie möglich per IaC ab, damit ihr jederzeit wisst, wer wo was darf.
Nutzt PIM1 oder JIT2, wenn es temporäre Adminrechte braucht – sicher und nachvollziehbar.
So bleibt eure Azure-Umgebung übersichtlich, auditierbar und stressfrei. Auch wenn euer Team oder euer Business weiterwächst.
Abschlussgedanke
Für alle, die gerade ihre Cloud-Zugriffsstrukturen aufräumen wollen: Fangt bei RBAC an. Es ist nicht nur ein Tool, es ist der Grundstein für jede Governance-Strategie in Azure.
Danke fürs zuhören
Chris und Matthias
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Unsere komplette Reihe „Cloud Foundation“ zum Nachhören:
PIM – Privileged Identity Management
PIM ist ein Azure-Dienst, mit dem du zeitlich begrenzte, genehmigungspflichtige Zugriffe auf privilegierte Rollen steuern kannst. Heißt konkret: Admin-Rechte nur dann, wenn sie wirklich gebraucht werden – nicht dauerhaft. Du kannst zudem festlegen, wer den Zugriff genehmigen muss und wie lange er gültig ist.
JIT – Just-in-Time Access
JIT (oft im Kontext von PIM genutzt) steht für „Zugriff auf Abruf“: User beantragen eine Rolle, bekommen sie nur für einen festgelegten Zeitraum und verlieren sie danach automatisch wieder.
Das sorgt für minimale Angriffsfläche und maximale Transparenz.
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